Die Anzahl der Prüflinge, die getestet werden müssen, um die Randbedingungen zu erfüllen, kann abhängig von den bekannten Vorgaben berechnet werden.
Die Unterpunkte berücksichtigen die unterschiedlichen Vorgaben sowie die Verteilung, die bei der Berechnung des Ergebnisses angenommen wurde.
Nach Weibull
Bei der Berechnung nach Weibull wird auf Basis einer Weibull-Verteilung bei vorgegebener Aussagewahrscheinlichkeit, Mindestzuverlässigkeit und der Ranggröße i die Mindestanzahl der Prüflinge berechnet.
Verteilung: Weibull
Vorgaben (müssen eingegeben werden):
Aussagewahrscheinlichkeit PA
Mindestzuverlässigkeit R
Ranggröße i
Abbildung 2: Weibull Eingabe
Nach Klick auf den OK-Button oder in den grünen Bereich unter den Eingabefeldern berechnet das Programm die Mindestanzahl der zu prüfenden Teile.
Abbildung 3: Weibull Ergebnis
Als Grafik werden zu der durch die Eingaben vorgegebenen Kurve für die Mindestzuverlässigkeit noch 2 weitere Kurven für unterschiedliche Ranggrößen i dargestellt.
Die Ergebniskurve erkennt man an dem Schnittpunkt von berechnetem n und vorgegebener Mindestzuverlässigkeit (im Beispiel n = 38, R(t) = 90).
Die Farben der Kurven lassen sich standardmäßig über die
Einstellungen definieren. Hierbei ist die Kurve des
Ergebnisses immer die 2. Auswahlmöglichkeit.
Beispiel 1:
Für ein Fahrzeuggetriebe wird im Lastenheft die Lebensdauer B10 = 250000 km mit einer Aussagewahrscheinlichkeit von PA = 95% gefordert.
Ermittelt werden soll die erforderliche Getriebeanzahl für die Prüfung ohne Ausfall.
(vgl. VDA 3 S. 72 Beispiel 2.7 a))
Lösung:
Abbildung 4: Lösung Beispiel 1
Binomial ohne Lebensdauerverhältnis
Verteilung: Binomialverteilung
Vorgaben (müssen eingegeben werden):
Aussagewahrscheinlichkeit PA
Mindestzuverlässigkeit R
Abbildung 5: Eingabe Binomial ohne Lebensdauerverhältnis
Als Ergebnis werden Kurven mit unterschiedlichen Aussagewahrscheinlichkeiten angezeigt.
Abbildung 6: Ergebnis Binomial ohne Lebensdauerverhältnis
Beispiel 2:
Für ein Fahrzeuggetriebe wird im Lastenheft die Lebensdauer B10 = 250000 km mit einer Aussagewahrscheinlichkeit von PA = 95% gefordert.
Ermittelt werden soll die erforderliche Getriebeanzahl für die Prüfung ohne Ausfall.
(vgl. VDA 3 S. 72 Beispiel 2.7 b))
Lösung:
Abbildung 7: Lösung Beispiel 2
Binomial mit Lebensdauerverhältnis
Verteilung: Binomialverteilung
Vorgaben (müssen eingegeben werden):
Aussagewahrscheinlichkeit PA
Mindestzuverlässigkeit R
Ausfallsteilheit b
Lebensdauerverhältnis LV
LV := Prüfdauer/Lebensdauer = tp/t
bzw. Prüfdauer tP
und Lebensdauer t
Abbildung 8: Eingabe Binomial mit Lebensdauerverhältnis
Das Lebensdauerverhältnis kann wahlweise vorgeben (Radiobutton „gegeben“) oder berechnet (Radiobutton „berechnen“) werden. Soll das Lebensdauerverhältnis berechnet werden, müssen die Prüf- und Lebensdauer vorgegeben werden.
In der Grafik zu dem ermittelten Ergebnis für die Anzahl der Prüflinge werden 2 weitere Kurven angezeigt, bei denen die Ausfallsteilheit b variiert wird.
Abbildung 9: Ergebnis Binomial mit Lebensdauerverhältnis
Beispiel 3:
Für ein Fahrzeuggetriebe wird im Lastenheft die Lebensdauer B10 = 250000 km mit einer Aussagewahrscheinlichkeit von PA = 95% gefordert.
Ermittelt werden soll die erforderliche Getriebeanzahl für die Prüfung ohne Ausfall.
Aus zeitlichen Gründen steht nur die Zeit für 150000 Versuchskilometer je Getriebe zur Verfügung. Wie viele Getriebe müssen geprüft werden?
(vgl. VDA 3 S. 72 Beispiel 2.7 c))
Lösung:
Binomial mit Ausfällen
Treten während des Tests Ausfälle auf, gilt für die Aussagewahrscheinlichkeit der Binomialsatz:
Dabei bezeichnet x die Anzahl der Ausfälle im Zeitraum t und n ist der Stichprobenumfang.
Verteilung: Binomialverteilung
Vorgaben (müssen eingegeben werden):
|
Aussagewahrscheinlichkeit |
PA |
|
Mindestzuverlässigkeit |
R |
|
Anzahl der Ausfälle |
x |
Abbildung 11: Eingabe Binomial mit Ausfällen
In der Darstellung des Ergebnisses wird für die beiden zusätzlichen Kurven die Anzahl der maximalen Ausfälle verändert.
Abbildung 12: Ergebnis Binomial mit Ausfällen
Beispiel 4:
Die Lebensdauerversuche wurden mit der Stichprobenanzahl gemäß Beispiel 12 durchgeführt. Drei Getriebe sind jedoch vor 250000 km Laufleistung ausgefallen, d.h. x=3. Die anderen n – x Getriebe haben die geforderte B10-Laufleistung ohne Ausfall überlebt.
Wie viele Getriebe n* müssten wegen der aufgetretenen Ausfälle zusätzlich bis zur B10-Lebensdauer ohne Ausfall geprüft werden, um die geforderte Zuverlässigkeit mit der geforderten Aussagewahrscheinlichkeit nachzuweisen?
(vgl. VDA 3 S. 72 Beispiel 2.7 g))
Lösung: